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Biohof Schlichte

Der Biohof Schlichte - ein Familienbetrieb.
Seit über 100 Jahren baut unsere Familie, auf mittlerweile 135ha landwirtschaftlicher Fläche, eine Vielzahl von Kulturen in hochwertiger Qualität an. Vor einigen Jahren haben wir uns, mit der Umstellung auf den Bioland-Anbau, auf die Produktion von Lebensmittel und deren direkte Vermarktung spezialisiert. Was wir anbauen und wie dabei die Fruchtbarkeit der Böden gesteigert wird, erfahrt ihr hier.

Kulturen

Kleegras Bild

Kleegras

Das sogenannte Kleegras stellt eine Mischung aus Rotklee und verschiedenen Gräsern dar. Es ist in unserem Betrieb ein fester Bestandteil einer gesunden Fruchtfolge und hilft mit seiner starken Durchwurzelung, den Boden nachhaltig zu lockern und die Fruchtbarkeit aufzubauen. Dabei bietet es nicht nur Hasen und Rehen, sondern auch den Regenwürmern und Mikroorganismen im Boden eine abwechslungsreiche Futterquelle. Darüber hinaus kann der Klee als Leguminose Stickstoff aus der Bodenluft aufnehmen und diesen nachfolgenden Kulturen zur Verfügung stellen.

Getreide

Vor der Umstellung war ein Großteil unserer Felder mit Getreide bestellt, sowie das in dieser Region üblich ist. Um Platz für mehr Vielfalt zu machen, haben wir diesen Anteil stark reduziert, aber den Anbau unterschiedlicher Getreidearten beibehalten und ergänzt. So sind auf unseren Felder nicht nur Weizen und Hafer zu finden, sondern auch Dinkel, Roggen und Buchweizen. Letzteres hat, anders als der Name vermuten lässt, jedoch nichts mit seinem Namensvetter zu tun und lässt sich als sogenanntes Pseudogetreide einordnen. Das Buchweizenmehl gilt als besonders gesund und stellt eine glutenfreie Alternative zu herkömmlichen Weizenmehlen dar. Außerdem überzeugt er mit seinem reichen Blütenangebot und der schnellen Unkrautunterdrückung.

Hafer Bild Weizen Bild
Buchweizen Bild
Suesslupine Bild

Hülsenfrüchte

Ähnlich dem Kleegras besitzen auch die Hülsenfrüchte die Möglichkeit Nährstoffe aus der Bodenluft mithilfe von nützlichen Bodenbakterien zu gewinnen. Diese Eigenschaft machen sie zu einem der wichtigsten Fruchtfolgeglieder im ökologischen Landbau. Auf unserem Hof werden dabei vorrangig Ackerbohnen und die Süßlupine angebaut. Beide zeichnen sich durch eine schöne lange Blüte und hohe Proteingehalte aus. Dies ist auch der Grund warum die Süßlupine häufig als Fleischersatzprodukt zum Einsatz kommt.

Zwischenfruechte Bild

Zwischenfrüchte und Untersaaten

Um die eigenen und die Ackerflächen unserer Verpächter langfristig fruchtbar zu erhalten und diese Fruchtbarkeit noch weiter zu steigen, kommt bei uns neben zahlreichen organischen Düngern (Pferde-, Schafmist, Kompost, etc.) auch die Gründüngung zum Einsatz. Dabei werden sogenannte Zwischenfrüchte (eine Kultur zwischen zwei Hauptkulturen) angebaut, wann immer es geht. Dabei setzen wir, im Gegensatz zu der gängigen Praxis in unserer Region, nicht auf den Anbau von Senf in Monokultur. Wir versuchen eine möglichst große Vielzahl an unterschiedlichen Pflanzenfamilien zusammen zu bringen, damit die Pflanzen von der Symbiose untereinander profitieren können. Da in den letzten Jahren das Wasser im Sommer immer ein knappes Gut war, sind wir zusätzlich dazu übergegangen Untersaaten zu etablieren. Hierbei haben wir beispielsweise Weißklee in den Weizen untergesät, während dieser sich noch im Wachstum befand. Das hat den Vorteil, dass keine Zwischenfrucht mehr gesät werden muss und mehrere Wochen Vegetation zusätzlich zur Verfügung stehen. So versuchen wir jeden Acker bewachsen zu halten und im Herbst/Winter von den Schafen des örtlichen Schäfers beweiden zu lassen.

Kartoffeln, Knoblauch und Zwiebeln

Neuzugänge in unserer Anbaupalette sind die Kartoffeln und der Knoblauch. Erstere haben wir seit 2020 im Anbau und auf eine eher untypische Art und Weise kultiviert. Aus den Erfahrungen vieler Landwirte mit Erossion, bei dem Anbau von Kartoffeln in hängigem Gelände, wollten wir lernen. Da es für unseren Betrieb nicht hinnehmbar ist wertvollen Ackerboden durch Abfluss bei Starkniederschlägen zu verlieren, haben wir uns für den Mulchanbau der Kartoffeln entschieden. Dazu wurde, nach der Pflanzung der Kartoffeln in Dämmen quer zum Hang, mit dem Miststreuer eine Mulchschicht aus Kleegras auf die Kartoffelpflanzen aufgebracht. Diese 4 bis 5cm dicke Schicht schützt den Boden vor Umwelteinflüssen und schützt die Kartoffel gerade im Sommer vor zu hohen Bodentemperaturen. Dadurch wird sie wesentlich stress stabiler und somit unanfälliger für Krankheiten. Einweitere Vorteil dieses gleichmäßigeren Wachstums ist der ausgezeichnete Geschmack unserer Belana! Haben Sie es auch schon probiert? Seit Herbst 2020 sind unsere Kartoffeln im Hofladen in Hiddensen und in mehreren Restaurants und Lebensmittelgeschäften in der Region erhältlich. Um die Neugierde nach neun Kulturen zu stillen und unseren Kunden eine größere Auswahl an gesunden regionalen Produkten bieten zu können, haben wir 2021 mit dem Anbau von Zwiebel und Knoblauch begonnen.

Kartoffelbild Kartoffelbild Knoblauchbild Knoblauchbild

Bio- und Reithof Schlichte © 2021